Die Evangelische Kirche hat eine demokratische Struktur. Auf jeder Ebene (Ortsgemeinde, Dekanat, Landeskirche) trifft ein Parlament die wesentlichen Entscheidungen. Herzlichsten Dank an die Mitglieder des Kirchenvorstandes, die ihre Zeit und Kraft für Ihre Kirchengemeinde einbringen!!!
Wenn Sie ein Anliegen hätten, würden diese Personen auch gerne Ihre Wünsche aufnehmen:
Herr Reinhard Kluge (Vertrauensmann)
Frau Tamara Kawalek (stellv. Vertrauensfrau)
Herr Max Heinzlmeir (Prädikant, Stellvertreter im Pfarramt)
Frau Dr. Christa Bosch
Herr Reiner Peter
Herr Christopher Tonsch
Herr Dmitrij Gejbel
Herr Hans-Peter Vollmer
Ortssprecherin für Mötzing: Frau Ines-Edith Schromm
Ortssprecher für Sallach: Herr Johannes Meindl
Orstssprecher für Aufhausen: Herr Wolfram Koelzow
Ortssprecher für Perkam-Pilling: Herr Helmut Zink (Sen.)
Da die meisten Kirchenvorstandssitzungen öffenlich sind, können Sie diese auch gerne selbst besuchen. Die Termine werden bekanntgegeben.
Flüchtlinge ...
sind kein Thema, sondern Menschen.
Schmerzlich bewusst geworden ist mir das, als im Sommer ein junger, freundlicher, gut deutsch
sprechender Mann im Dekanat vor mir stand und um Kirchenasyl gebeten hat.
Ich war in diesem Augenblick nahezu hilflos und habe mir gedacht: „Das könnte auch mein Sohn sein. Wie ginge es mir, wenn eines meiner Kinder weit weg – allein, auf der Flucht – um Hilfe bitten würde?“ – Eine schreckliche, ja beängstigende Vorstellung!
Am liebsten hätte ich den jungen Mann sofort dabehalten.
Aber ich wusste: das geht nicht.
Denn dann gilt er als „untergetaucht“ und ich schade ihm mehr als das ich ihm helfe. Und ich schade dem Kirchenasyl, bei dem feste Regeln zu befolgen sind.
Dankenswerterweise hat der junge Mann – und indirekt damit auch ich – Hilfe beim Diakonischen Werk erfahren. Monika Huber ist es gelungen, in kürzester Zeit eine Gemeinde zu finden, die bereit war, Kirchenasyl zu gewähren.
Ein für mich einschneidendes Erlebnis!
in Bayern ...
Die Hilfe für Flüchtlinge – dies ist unbestritten – ist eine staatliche Aufgabe.
Daneben gibt es aber auch eine christliche Beistandspflicht.
„Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken
gegeben. Ich war ein Fremder, und ihr habt mich als Gast aufgenommen. Ich war nackt, und ihr
habt mir Kleider gegeben. Ich war krank, und ihr habt euch um mich gekümmert.“1
Dieser Beistandspflicht bemüht sich die Kirche, gerecht zu werden.
Durch unkomplizierte, schnelle und wirksame Hilfe, durch die Bereitstellung von Unterkünften (aktuell ein Schwerpunkt), durch die Organisation der Mitarbeit und der Fortbildung von Ehrenamtlichen, durch Verstärkung der Asylsozialberatung und durch weitere bedarfsgerechte Maßnahmen, die noch im Entstehen sind.
Der Landeskirchenrat hat im Landeskirchenamt eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet, die sämtliche Aktivitäten koordiniert, und finanzielle Mittel in Höhe von zunächst 1 Million Euro bereitgestellt, mit denen Dekanaten, Gemeinden und Einrichtungen geholfen werden soll, Hilfsmaßnahmen vor Ort zu finanzieren. Darüberhinaus wurde bei der Landessynode die Bereitstellung eines weiteren hohen Geldbetrags beantragt.
Die Entscheidung hierüber trifft die Landessynode bei ihrer Herbsttagung Ende November in Schweinfurt.
... und im Donaudekanat
Zum Jahreswechsel 2014/2015 wurden in Regensburg und in Deggendorf zwei Erstaufnahmeeinrichtungen
eröffnet.
Die Diakonie ist in beiden Häusern mit jeweils einer Mitarbeiterin präsent. Möglich wurde dieser
Personaleinsatz durch Finanzmittel, die die Landeskirche im Rahmen der Herbstsynode 2014 in Regensburg zunächst für ein Jahr bewilligt hat. Inzwischen ist die Finanzierung auch für das kommende Jahr gesichert, so dass diese wichtige Arbeit fortgesetzt werden kann.
Eine der wesentlichen Aufgaben der Mitarbeiterinnen in den Erstaufnahmeeinrichtungen ist die
Koordination der Einsätze von Ehrenamtlichen.
In Regensburg wird die Diakonie – außerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung – in den nächsten Tagen eine Kleiderkammer eröffnen.
Hierzu werden in den Kirchengemeinden Kleiderboxen aufgestellt, die regelmäßig geleert werden.
Außerdem sammelt die Diakonie im Rahmen der Aktion „Rückenwind“ gebrauchte Fahrräder, die – soweit nötig – fachkundig repariert und dann an Flüchtlinge weitergegeben werden.
Besonderer Dank gilt hier der schon genannten Monika Huber, die sich mit großem Engagement
und mit viel Phantasie in Regensburg und in Deggendorf für die Unterstützung der Flüchtlinge einsetzt.
Bei der Frühjahrssynode zum Thema Asyl hat sie ja über ihre Arbeit berichtet.
Auch das Evangelische Bildungswerk hat eine Reihe von Angeboten für Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, aber auch für Flüchtlinge selbst in sein Programm aufgenommen.
So wurde beispielsweise im Alumneum in Regensburg ein Begegnungscafé für Frauen und Kinder mit Flüchtlingshintergrund eingerichtet. Hier können Frauen miteinander ins Gespräch kommen, aber auch kleinere Näharbeiten erledigen oder gemeinsam kochen oder backen.
Das Evangelische Bildungswerk qualifiziert im Auftrag der Stadt Regensburg in Kooperation mit
der VHS Ehrenamtliche für die Flüchtlingsarbeit.
Weitere Kooperations- und Kleinprojekte sind im Entstehen, teilweise auf Anfrage von ehrenamtlichen Initiativen.
Die EJSA, die Evangelische Jugendsozialarbeit, wird ab Mitte kommenden Jahres unbegleitete jugendliche Flüchtlinge betreuen. Für diese Arbeit werden im Marienstift, einem Haus der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Regensburg, zwei Stockwerke hergerichtet.
Große Hilfsbereitschaft ist auch in allen Kirchengemeinden des Dekanats festzustellen.
Das Spektrum der Angebote reicht vom Sammeln von Geld- und Sachspenden über die Bereitstellung von Räumen, beispielsweise für Deutschkurse, bis hin zu Hilfen beim Überwinden bürokratischer Hürden und seelsorgerlicher Begleitung.
Wollte ich hier alles aufzählen, was getan wird, würde dies den zeitlichen Rahmen sprengen.
Für das großartige Engagement möchte ich mich bei allen, die sich
– auf welche Weise auch immer –
für die Unterstützung von Flüchtlingen einsetzen, ganz herzlich bedanken.
Ich bitte Sie, diesen Dank an die Mitarbeitenden in Ihren Gemeinden weiterzugeben.
Kaum Möglichkeiten haben wir, Räume für die längerfristige Unterbringung von Flüchtlingen bereitzustellen.
Auch wenn staatliche Stellen dies immer wieder fordern – wir haben diese Räume
einfach nicht; und dort, wo wir sie haben, scheinen sie – nach Prüfung durch die Landratsämter
oder Stadtverwaltungen – nicht oder noch nicht geeignet zu sein.
Gesucht werden derzeit vor allem Unterbringungsmöglichkeiten für große Gruppen (über 100 Personen); in naher Zukunft könnten freilich auch kleinere Einheiten – Häuser, Wohnungen, Zimmer – für anerkannte Flüchtlinge gefragt sein.
Die Eignung einer größeren freien Fläche, die wir der Regierung der Oberpfalz zur Aufstellung von Containern vorgeschlagen haben, wird derzeit geprüft.
Eine Schwierigkeit könnte freilich sein, dass von uns erwartet wird, dass wir auch die Container
errichten, um sie dann an die Regierung zu vermieten. Dies kann weder das Dekanat noch die Gesamtkirchengemeinde noch die Diakonie finanzieren, sondern – wenn überhaupt – nur die Landeskirche.
Aber auch das ist – im Moment jedenfalls – nicht zu erwarten.
Wir können froh sein, dass die Ankunft von Flüchtlingen in weiten Teilen der Bevölkerung so positiv aufgenommen wird, und hoffen, dass das auch noch lange so bleibt.
Wir müssen uns aber auch auf kritische Stimmen einstellen und dürfen diese nicht überhören.
Damit meine ich nicht die zum Teil inakzeptablen Äußerungen von Politikern und die fremdenfeindlichen Parolen irgendwelcher „Pegida“-Aktivisten, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.
Ich denke vielmehr – um nur ein Beispiel zu nennen – an Menschen, die seit vielen Jahren auf eine bezahlbare Wohnung warten und nun erleben, wie auf einmal hinreichend Mittel zur Verfügung stehen, um schnell Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen.
Das ist etwas anderes als Neid. Dahinter stehen Enttäuschungen, Hilflosigkeit und realistische existentielle Ängste.
Wenn Dinge, die hierzulande jahre- und jahrzehntelang vernachlässigt und versäumt wurden, jetzt nicht den Verantwortlichen angelastet werden, sondern auf dem Rücken der Flüchtlinge ausgetragen werden, dann ist nicht in Ordnung. Die Flüchtlinge können nichts dafür, dass Mieten immer höher steigen und für viele kaum mehr bezahlbar sind.
Ich denke auch an Situationen, in denen – an sich hilfsbereite – Bürgerinnen und Bürger miterleben, wie Flüchtlinge aus dem Zuspruch, mit dem sie empfangen werden, überzogene Ansprüche ableiten.
Wenn Flüchtlinge beispielsweise – dies ist nicht im Dekanat Regensburg, aber in einem anderen Dekanat des Kirchenkreises geschehen – eine Wohnung ablehnen, weil sie ihnen, aus welchen Gründen auch immer, nicht gefällt.
Ich denke auch – noch schlimmer! – an Menschen, die mit ansehen müssen, wie Flüchtlinge selbstverständliche Werte unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschafts- und Rechtsordnung missachten.
Wie sie Verhaltensweisen an den Tag legen, die für sie „ganz normal“ sein mögen, die für
uns aber ein inakzeptables Unrecht darstellen. Gewalt gegen Frauen zum Beispiel. Antisemitismus.
Oder auch Übergriffe gegen Christen. Überhaupt: jegliche Gewalt – in Worten und in Taten.
Das sind Einzelfälle. Aber wie schnell werden Einzelfälle – mitunter auch mit medialer Unterstützung – verallgemeinert.
Kritik wird kommen.
Und sie wird möglicherweise auch in der Kirche, in unseren Gemeinden, laut werden.
Darauf müssen wir uns einstellen. Und damit müssen wir umgehen. In vielen Bereichen. In der
Verkündigung, im Religionsunterricht, in unseren Gruppen und Kreisen und vor allem in persönlichen Gesprächen.
Ich möchte meinen Bericht aber nicht mit einem wenn auch realistischen, aber doch negativen Ausblick abschließen.
Nein. Ich möchte vielmehr sagen, dass ich froh und dankbar bin, in einem Land zu leben, das die Grenzen geöffnet und die Flüchtlinge nicht nur aufgenommen, sondern willkommen geheißen hat.
Ich bin froh und dankbar, in einer Kirche zu arbeiten, deren Leitung rasch reagiert hat und auf vielfältige Weise mithilft, die immensen Herausforderungen, die auf uns zugekommen sind und weiterhin auf uns zukommen werden, zu bewältigen.
Und ich bin froh und dankbar, ein Dekanat zu leiten, in dessen Gemeinden und Einrichtungen viele Menschen – ohne Wenn und Aber – helfen, wo und wie sie helfen können.
„Ich bin bereit“
Mit diesen Worten bekräftigte unser neuer Lektor Max Heinzlmeir im Abendmahlsgottesdienst am heurigen Buß-und Bettag die Überreichung der, von Dekan Eckhard Hermann unterschriebenen, Ernennungsurkunde durch die stellvertretende Dekanin Elke v. Winning.
Max Heinzlmeir ist nun Lektor für unsere Kirchengemeinde und die Nachbargemeinden.So waren auch aus Schierling der Beauftragte des Dekanats für Lektoren und Prädikanten, Pfarrer Uwe Biederman, zugegen, der die große Beichte zum Buß- und Bettag leitete, sowie aus Straubing die Lektorin Ingrid Menzel, aus Neufahrn Prädikant Bernd Lesch und aus Rottenburg Pfarrer Peter Nauhauser mit seiner Frau, der Prädikantin Karin Nauhauser, die sich bei den Fürbitten einbrachten.Pfarrer Fritsch konnte zu Beginn des Gottesdienstes auch die Grüße des Landtagsabgeordneten,Josef Zellmeier, überbringen.
Neben unserer bewährten und beliebten Lektorin, Marina Würstl, bekleidet MaxHeinzlmeir nun das Lektorenamt, das die Gestaltung ganzer Gottesdienste vorsieht. Die Kirchengemeinde ist sehr dankbar, nun wieder einen weiteren Lektor zu haben, da ja unser über Jahrzehnte verdiente Lektor und Kirchenvorsteher,Herr Dr. Barth mit seinem Ruhestand in die Wirkungsstadt Johann SebastianBachs, nach Leipzig umgezogen ist.
Unserem Regionalbischof, Herrn Dr. Hans-Martin Weiss, liegt eine fundierte biblisch-theologische, sowie liturgische Einführung sehr am Herzen. So war MaxHeinzlmeir auch bereit, mit großer Motivation die Wochenendkurse zu besuchen,von denen er immer mit neuen Gedanken und Anregungen wieder zurückgekommen ist.
So sprach er in seiner Predigt die Konfirmanden mit einem I-Phone an und entwickelte anhand der ersten Verse des Jesajabuches die fatalen Folgen eines nur um sich selbst kreisenden Lebens, indem weder Gott noch die Mitmenschen einen Platz haben. Er warb um die Kraft des Neuanfangs mit Gott. Gott sucht im Letzten die Gemeinschaft mit den Menschen immer wieder und sich freut über jede gute Gemeinschaft unter Menschen. - Wir danken Max Heinzlmeir nochmals für sein Engagement in unserer Kirche!